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Oct 25, 2023

Können deutsche Werkzeugbauer ihre Spitzenposition verteidigen?

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Das Zusammentreffen verschiedener Krisen stellt den Werkzeug- und Formenbau immer wieder vor neue und herausfordernde Situationen. Die Neuauflage der Studie „Werkzeugbau in Deutschland“ beleuchtet anhand von Kennzahlen detailliert die aktuelle Situation des deutschen Werkzeug- und Formenbaus.

In einer gemeinsamen Studie haben die WBA Tooling Academy, das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT die deutsche Werkzeug- und Formenbauindustrie analysiert. Ihre Zahlen zeigen, dass die Umsatzrendite externer Werkzeugbaubetriebe in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist. Zudem verschlechtert sich die Geschäftslage der deutschen Werkzeugbaubetriebe zunehmend. Während 2016 noch 41 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage als sehr gut beurteilten, sank sie 2021 auf knapp über 24 Prozent.

Allen Widrigkeiten zum Trotz könnte nach Schätzungen des VDMA (Verband Maschinen- und Anlagenbau eV) im Jahr 2022 ein Produktionsanstieg bei Präzisionswerkzeugen um 7,6 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro erreicht werden 2023, wodurch sich der Produktionswert langsam dem Vor-Corona-Niveau annähern dürfte. Auch die BMWK meldete erste Anzeichen dafür, dass die konjunkturelle Abschwächung im Winterhalbjahr milder ausfallen wird als bisher erwartet.

Die Indikatoren scheinen sich langsam wieder zu verbessern. Doch wie sieht die Situation im deutschen Werkzeug- und Formenbau genau aus? Wird es sich nachhaltig von den turbulenten Jahren erholen können? Die starke Heterogenität und Fragmentierung des deutschen Werkzeug- und Formenbaus hinsichtlich Unternehmensgröße, Marktzugang und Produktpalette erschweren eine pauschale Beantwortung dieser Fragen. Deshalb haben die Forscher die weltweit größte Datenbank der Werkzeug- und Formenbauindustrie genutzt, um die Leistungsfähigkeit der deutschen Werkzeug- und Formenbauindustrie zu bewerten.

Mit den drei Dimensionen Produkt, Prozess und Ressource wurde die organisatorische und technologische Leistungsfähigkeit des deutschen Werkzeug- und Formenbaus qualitativ und quantitativ bewertet. In der Produktdimension wurden die Komplexität des angebotenen Werkzeugspektrums und der Anteil werkzeugbezogener Dienstleistungen bewertet. Im internationalen Vergleich nimmt der deutsche Werkzeug- und Formenbau sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Komplexität der Werkzeuge einen Spitzenplatz ein. Die Neuauflage der Studie „Tooling in Germany“ analysiert, ob der deutsche Werkzeugbau diese Spitzenposition verteidigen kann oder ob andere Erfolgsfaktoren zunehmend in den Fokus rücken. Folglich werden innovative datenbasierte Geschäftsmodelle und das Zukunftsszenario von Gesamtlösungsanbietern beleuchtet. Darüber hinaus werden aktuelle Trendthemen im Werkzeugbau wie die digitale Werkzeugakte und die Messbarkeit von Nachhaltigkeit vorgestellt.

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Die Prozessdimension beschreibt alle erlösrelevanten Aspekte der Dienstleistungserstellung im Hinblick auf die Effizienz. Die Gestaltung und Organisation interner Prozesse zur Entwicklung und Produktion von Werkzeugen ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Werkzeugbaubetrieben. Prozesstransparenz stellt ein wesentliches Erfolgsmerkmal dar. Damit wird dem Trend einer IIoT-Plattform zur Erhöhung der Prozesstransparenz Rechnung getragen. Die lange Geschichte des Werkzeugbaus in Deutschland bringt heute eine hohe Konzentration an Know-how in der Werkzeugentwicklung und -produktion mit sich. Das vorhandene umfassende Wissen der Mitarbeiter muss angesichts des demografischen Wandels gesichert werden. Dementsprechend greift die Studie auch das Trendthema des prozessorientierten Wissensmanagements auf. Betrachtet man die Verteilung der Mitarbeiter entlang der Prozesskette, ist in den letzten Jahren eine Verlagerung hin zu den vorgelagerten Bereichen der Gestaltung sowie der Arbeitsvorbereitung und Programmierung erkennbar. Die nun erscheinende Studie analysiert, wie sich dieser Trend entwickelt hat.

Die Ressourcendimension umfasst die Analyse und Bewertung der vorhandenen Fertigungsressourcen sowie allgemeiner Merkmale der Mitarbeiter in deutschen Werkzeugbaubetrieben. Aufgrund des oben bereits erwähnten Erfahrungswissens stellen Mitarbeiter die wertvollste Ressource dar. Das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Wird sich dieser Trend fortsetzen oder sogar verstärken? Neben den technologischen Neuerungen in den klassischen Fertigungstechnologien werden auch die Entwicklungen im Bereich der additiven Fertigung genauer beleuchtet, wie sie zunehmend in deutschen Werkzeugbaubetrieben zum Einsatz kommt. Dies lässt sich durch die immer leistungsfähigere System- und Peripherietechnik sowie die wachsenden Märkte der Maschinenhersteller und Systemanbieter erklären.

Zusammenfassend analysiert die Studie die Leistungsfähigkeit des deutschen Werkzeug- und Formenbaus anhand von Kennzahlen und identifiziert aktuelle Herausforderungen und aufkommende Trendthemen. Zu diesen Trendthemen gehören derzeit beispielsweise sowohl Nachhaltigkeit als auch digitale Vernetzung entlang des gesamten Werkzeuglebenszyklus. Die Studie analysiert diese Trends und leitet daraus Anforderungen für den Werkzeug- und Formenbau ab. Dieser Ansatz ermöglicht es, konkrete Erkenntnisse für Lösungsansätze zu identifizieren, mit denen sich Werkzeugbaubetriebe im Hochlohnland Deutschland auch in Zukunft erfolgreich im Wettbewerb positionieren können. Einen Blick über den deutschen Werkzeug- und Formenbau hinaus auf die größten internationalen Werkzeugmärkte ermöglicht die im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie „World of Tooling 2022“.

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